Wer sein Wohnmobil vor der Tür stehen hat, nutzt es gerne auch für kurze Ausflüge am Wochenende. Stellt sich die Frage: Kann das Trinkwasser bis zum nächsten Ausflug im Tank bleiben, oder soll es doch besser abgelassen werden.
Trinkwasser lagern
Wer das Trinkwasser im Fahrzeug belassen möchte, sollte sich ein paar grundlegende Gedanken dazu machen. Auch wenn es sauber erscheint, ist optisch klares Wasser womöglich verunreinigt. Über die Qualität des Wassers gibt der Hahn, aus dem es fließt, leider keine Rückschlüsse. Selbst wer ein sauberes Trinkwassersystem im Fahrzeug hat und beim Wassertanken Vorsicht walten lässt, kann Erreger einschleppen. Je länger er nun das frisch eingefüllte Wasser im Fahrzeug spazieren fährt, desto kräftiger vermehren sich die Keime. Heiße Umgebungstemperaturen beschleunigen den Prozess noch erheblich. Ein kleines Beispiel: eine einzige Bakterienzelle teilt sich bei 30 bis 37°C Wassertemperatur innerhalb von einer halben Stunde. Bei dieser Teilungsgeschwindigkeit kann der Bakterienstamm in 8,5 Stunden rasend schnell auf 100.000 Bakterien anwachsen.Aus Angst vor Verunreinigungen im eigenen Trinkwassersystem greifen viele Camper für Tee, Kaffee usw. auf Flaschenwasser zurück und fühlen sich auf der sicheren Seite. Allerdings sind auch andere Kontakte mit verschmutztem Wasser aus dem Tanksystem durchaus kritisch: etwa beim Zähneputzen, Duschen oder Gemüse waschen. Schnell hat man sich eine fiese Infektion eingefangen. Gemäß der EU-Trinkwasserrichtlinie 98/83/EG muss sogar Wasser, das zum Duschen oder Waschen von Geschirr gebraucht wird, Trinkwasserqualität aufweisen. Unter Experten gilt die Aufnahme von Krankheitserregern wie Bakterien, Viren und Protozoen aus dem Trinkwasser nach wie vor als das Gesundheitsrisiko Nummer eins. Die Crux: Sind Krankheitserreger erst einmal ins Frischwassersystem gelangt, wird auch das nachgefüllte Frischwasser kontaminiert.
In Freizeitfahrzeugen ist der Einsatz von chemischen Hilfsmitteln, die sich nach Bedarf einsetzen lassen, eine einfache Möglichkeit Trinkwasser haltbar zu machen oder zu desinfizieren.
Trinkwasser haltbar machen
Kommen chemische Trinkwasserzusätzen zum Einsatz, sollte man sich über das gewünschte Ziel klar sein. Wird Frischwasser aus unbedenklichen Quellen getankt, dann reichen Konservierungsmittel auf Basis von Silberionen aus. Deren Wirkweise ist einfach erklärt: Silberionen ziehen durch polare Adsorption Bakterien an. Die Ionen dringen in deren Zellmembranen ein, schädigen die DNA, und verhindern so weitere Zellteilungen. Das Atmungssystem der Bakterien wird angegriffen und blockiert. Diese Kettenreaktion inaktiviert Bakterien zuverlässig und nachhaltig. Silber wirkt langsam, hat dafür aber eine sehr gute Langzeitbilanz und verhindert das Keimwachstum bis zu sechs Monaten.
Ein unter Campern beliebtes Konservierungsmittel ist die Micropur Classic-Serie des Welt-Marktführers in Sachen Wasseraufbereitung, der Firma Katadyn. Es inaktiviert Bakterien in Wassertanks und -behältern mittels Silberionen und hält Wasser auf umweltfreundliche Weise frei von Keimen, Algen und Gerüchen. Es konserviert klares Wasser nach einer Einwirkzeit von zwei Stunden, für einen Zeitraum von bis zu sechs Monaten. Micropur Classic gibt es in praktischer Tablettenform für Flaschen oder Kanister und als Pulver oder Flüssigkeit für Frischwassertanks. In Tabletten oder Pulverform ist Micropur bis zu 10 Jahre haltbar, die Flüssigkeit fünf Jahre. Ein Vorrat an Micropur Classic sollte daher immer mit an Bord sein, denn für wenig Geld lässt sich damit das Trinkwasser einfach und sicher konservieren.
Als ein weiteres, wirksames Mittel zur Trinkwasserkonservierung präsentiert sich BIOLYSAN®. Die Firma TW-DES geht damit einen eigenen Weg und stellt Campern eine Lösung zur Verfügung, die es ermöglicht ohne den Zusatz von Silberionen, sauberes Trinkwasser im Tank- und Leitungssystem mitzuführen. Der im BIOLYSAN® enthaltene Wirkstoff Aktivchlor, freigesetzt aus Hypochlorsäure, ist ein vielseitig einsetzbares Desinfektionsmittel. Die Ausgangsstoffe für die Herstellung sind hochreines Wasser, Salz und Strom. In einem Elektrolyse-Reaktor entsteht Natriumhypochlorit und hypochlorige Säure. Durch die gezielte Verschiebung des pH-Wertes kann der Anteil an hypochloriger Säure in dieser Lösung beeinflusst werden. Je mehr hypochlorige Säure zur Verfügung steht, desto stärker ist die Desinfektionswirkung. Für eine optimale Kombination aus Desinfektionswirkung und Schonung der Komponenten im Trinkwassersystem ist BIOLYSAN® pH-neutral. Das Flüssigkonzentrat wir einfach beim Nachtanken von Frischwasser ein der passenden Menge zugegeben. Mit BIOLYSAN® versetztes Trinkwasser ist geschmacksneutral und kann bedenkenlos getrunken werden.
Einfach haltbar machen
Einen anderen Weg ermöglicht der Einsatz der Dr. Keddo Silberkugel Silberseptica mit vielen positiven Eigenschaften. Die Silberkugel wird dem Frischwassertank zugegeben und gibt, sobald Sie in Kontakt mit Wasser kommt, Silberionen ab. Die Wirksamkeit der Silberionen setzt innerhalb von fünf Stunden ein.Ein weiterer, für den Verbraucher positiver Nebeneffekt beim kontinuierlichen Einsatz der Silberkugel in gelagertem Trinkwasser, ist, dass damit gleichzeitig die Entstehung von Biofilm verhindert wird. Lediglich Kalkablagerungen, die sich mit der Zeit bilden, sollten alle zwei Jahre zum Beispiel mit Dr. Keddo Despur Tankentkalkung und -desinfektion entfernt werden.
Silber ist übrigens gemäß ZZulV Anlage 6a 2007 als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen, dennoch bleibt es aber nach EU Vorschriften ein Biozid. Dementsprechend: Biozidprodukte vorsichtig verwenden. Vor Gebrauch stets Etikett und Produktinformationen lesen.
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