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Einbrechern das Leben schwer machen


Pressemitteilung: Erst am Freitagmorgen bemerkte eine 63-jährige, dass in ihr Wohnmobil eingebrochen wurde. Sie hatte ihr Gefährt am Abend auf der Tank- und Rastanlage Bruchsal Ost geparkt und sich schlafen gelegt. Am Morgen fiel ihr dann auf, dass die Fahrertür offen stand, ihre Handtasche fehlte und das Türschloss nicht mehr funktionsfähig war.  

Immer wieder schrecken solche Meldungen Besitzer von Freizeitfahrzeugen auf. Auch wenn in Foren in endlosen Treads darüber spekuliert wird wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass es einen selber trifft, bleibt in der Realität immer die Möglichkeit Opfer eines Überfalls zu werden – selbst in Deutschland. 

Unterwegs richtig verhalten 

Die kriminalpolizeiliche Beratungsstelle des Polizeipräsidiums München hat auf die zunehmenden Meldungen aus Deutschland reagiert und ein paar einfach einzuhaltende Verhaltensregeln zusammengestellt, die das Risiko eines Überfalls vermindern.  

Der passende Schlafplatz 

Vermeiden Sie, wenn es geht, das Übernachten auf Autobahnrast- und -parkplätzen. Bedingt durch die Anonymität und den hohen Lärmpegel können potenzielle Täter oftmals unerkannt „arbeiten“. Parkende LKWs bieten Tätern Sichtschutz und laufende Kühlaggregate schlucken Einbruchgeräusche. Mehrere Wohnmobil und/oder Wohnwagen auf einem Platz bringen nicht unbedingt mehr Schutz. Abseits der Autobahn stellen viele Gemeinden einen für Wohnmobil ausgewiesenen Übernachtungsplatz oft kostenlos zur Verfügung. Da lohnt sich auch ein kleiner Umweg. 

Mehr Sicherheit auf einem Campingplatz 

Ein Campingplatz ist ohne Zweifel der sicherste Ort für ein Wohnmobil oder einen Wohnwagen  Hier wird in der Regel kontrolliert wer den Platz betritt. Außerdem wissen die Nachbarn meistens wer zu einem Campingfahrzeug gehört und wer nicht. Auf größeren Plätzen patrouillieren in der Hauptreisezeit nicht selten Ordnungskräfte zur Nachtzeit auf und um den Platz. Trotzdem, auch hier gibt es keine hundertprozentige Sicherheit. 

Wertsachen wegschließen 

Lassen Sie keine Wertgegenstände offen im Fahrerhaus oder im Wohnbereich liegen, sondern sperren Sie diese in ein Wertbehältnis ein. Sollten Sie nicht über ein solches Behältnis verfügen, nehmen Sie Wertgegenstände mit in den Schlafbereich und verstauen diese an einem sicheren Platz. 


Türen, Fenster, Dachluken, Außenklappen 

Schließen Sie Ihr(e) Fahrzeug(e) grundsätzlich ab, auch wenn Sie Ihr Wohnmobil,  Ihr Zugfahrzeug oder Ihren Wohnwagen nur kurz verlassen. An belebten Plätzen, Sehenswürdigkeiten oder Stränden besteht auch tagsüber eine erhöhte Einbruchgefahr. Große Supermärkte an Touristenorten sind beliebte Plätze für schnelle Zugriffe. Bewährt hat es sich, beim Einkauf eine Person im Fahrzeug zurückzulassen. Ist das nicht möglich, schalten Sie auf jeden Fall, auch wenn Sie nur kurz das Fahrzeug verlassen, Ihre Alarmanlage ein.

Eintrittskarte Funkschlüssel

Mit Hilfe von sogenannten Keyless Go-Systemen erkennen damit ausgestattete Fahrzeuge über ein Funksignal den zugehörigen Schlüssel, wenn er sich in der Nähe des Fahrzeugs befindet. Leider sind schlüssellose Zugangssysteme auch sicherheitsanfällig: Diebe nutzen die Funk-Kommunikation zwischen Fahrzeug und Schlüssel, um sich unberechtigt Zugang zum Auto zu verschaffen. Sie verwenden dazu Funkstreckenverlängerungen, mit denen die Funk-Kommunikation zwischen Fahrzeug und Schlüssel abgefangen und durch den Aufbau einer Relaystation verlängert wird. Diese Technik simuliert dem Fahrzeug einen berechtigten Schlüssel, der tatsächlich aber nicht vor Ort ist. 
Besonders betroffen sind die bei den Aufbauherstellern beliebten Fiat Ducato: 2018 entdeckten die Spezialisten von Thitronik durch Zufall ein gewaltiges Sicherheitsleck bei Wohnmobilen auf Basis von Fiat Ducato, Citroen Jumper, Peugeot Boxer und Iveco Daily ab Baujahr 2006: Schon für wenig versierte Einbrecher ist es ein Leichtes, bei einer sogenannten Replay-Attacke, die Signale des Funkschlüssels aufzuzeichnen und zu einem beliebigen Zeitpunkt wieder abzuspielen. So können sie jederzeit ein oben genanntes Fahrzeug werkzeuglos, ganz ohne Schaden anzurichten, öffnen und ausrauben. Um diese Sicherheitslücke zu schließen habe die Experten von Thitronik das sogenannte safe.lock-Modul entwickelt. Die Idee ist so simpel wie genial: Das Modul codiert die Funksignale der Fahrzeugschlüssel und macht eine Replay-Attacke wirkungslos. 

Das Modul wird in die Kabelverbindungen der Fahrzeugelektronik eingebunden, die unsichere Originalplatine des Fahrzeugschlüssels gegen die mitgelieferte safe.lock-Platine ausgetauscht. Nun kann das Fahrzeug, geschützt durch circa vier Milliarden sich ständig ändernder Codes, sicher ver- und entriegelt werden. Erhältlich ist das safe.lock-Modul für alle oben genannten Fahrzeuge.
Keyless Komfortsysteme sind für Autobesitzer bequem. Nähert sich der Fahrer oder die Fahrerin mit dem Schlüssel dem Fahrzeug, erkennt es das Funksignal automatisch und öffnet die Zentralverriegelung. 

Nachts Mobiltelefon griffbereit halten

In unvorhergesehenen und unübersichtlichen Situationen hilft gegen dreiste Straßenräuber ein gesundes Misstrauen. Mitunter wird eine Panne oder ein Unfall vorgetäuscht, um die überraschten Reisenden zum Anhalten zu bringen und dann zu bestehlen oder auszurauben. Führen Sie deswegen Ihr Handy griffbereit und eingeschaltet mit. Solche Täter reagieren allergisch auf Handys. Signalisieren Sie, dass Sie Hilfe anfordern beziehungsweise die Polizei verständigen. 

Auf keinen Fall! 

Versuchen Sie nicht Ihr Wohnmobil oder Ihr Gespann mit Waffengewalt zu verteidigen. Sie gefährden dadurch nicht nur sich selbst sondern auch andere unnötig. Fühlen sich Diebe bedroht, haben sie oftmals wenig Hemmungen Gewalt anzuwenden und mitgeführte Waffen einzusetzen. 

Rufen Sie bei verdächtigen Wahrnehmungen sofort über Notruf die Polizei.

Prägen Sie sich besondere Merkmale der beteiligten Personen ein und notieren Sie Kennzeichen, Farbe und Marke von den Fahrzeugen der Täter. 

Falls Sie Opfer einer Straftat geworden sind, erstatten Sie bitte umgehend Anzeige bei der nächsten Polizeidienststelle. 

Weitere interessante Hinweise gibt es unter www.polizeiberatung.de
 

Übernachten auf unbewachten Stellplätzen 

  • Aufmerksame Stellplatznachbarn können Dieben das Leben schwer machen. Rufen Sie im Zweifelsfall lieber einmal mehr die Polizei an. 
  • Die Stützen am Fahrzeug nicht absenken. Das Fahrzeug so aufstellen, dass in Notsituationen sofort ohne Rangieren abgefahren werden kann. 
  • Fahrzeugschlüssel griffbereit am Schlafplatz ablegen. 
  • Keine Gurte oder starre Verriegelungen zur Fixierung der Fahrerhaustüren zwischen den Türgriffen benutzen. Sie können sonst in Notlagen nicht auf dem Fahrersitz Platz nehmen. 
  • Wenn jemand draußen am Mobil hantiert, sollte in jedem Fall einer Konfrontation aus dem Wege gegangen werden. Meist suchen die potenziellen Täter schon das Weite, wenn sich im Fahrzeug etwas regt. 
  • Schlagen Sie Alarm! Sie können zum Beispiel mit einer kostengünstigen Fanfare oder der Panikalarm-Funktion der Alarmanlage Ihre Stellplatznachbarn alarmieren oder andere Personen zur Hilfe herbeirufen. 

Rastplatz- und/oder Tankaufenthalte 

Kontrollieren sie nach jedem Rastplatz- oder Tankaufenthalt die Reifen nach möglichem Druckverlust und Ihr(e) Fahrzeug(e) auf eventuelle Beschädigungen. Trickdiebe könnten Ihr Fahrzeug nämlich so manipulieren, dass Sie später bei der Weiterfahrt auf der Autobahn eine Panne haben. Vorsicht ist besonders dann geboten, wenn alsbald „freundliche Helfer“ in Erscheinung treten. Während Sie der eine in ein Gespräch verwickelt um Sie und Ihre Mitreisenden abzulenken, wird ein anderer (andere) versuchen Wertgegenstände aus dem häufig nicht abgesperrten Fahrzeug zu entwenden. 

Expertentipp: Dokumentenkopie 

Alle wichtigen Dokumente wie Fahrzeugpapiere, Führerschein, Reisepass oder Personalausweis usw. sollten als Kopie greifbar sein. Eine einfache Möglichkeit ist die Dokumente zu scannen und in einem Cloudspeicher zu hinterlegen. Wer keine Cloud hat, kann die Dokumente auch einfach als Anhang an seinen E-Mailaccount schicken. So hat man im Fall der Fälle, wenn zum Beispiel der Geldbeutel gestohlen wird, jederzeit Zugang zu den Dokumenten und kann sie auf einem Drucker schnell ausdrucken.

Wertsachen/Bargeld 

„Die Täter sind in der Regel auf den schnellen Erfolg aus“. Nur in Ausnahmefällen und bei passender Gelegenheit nehmen sich Einbrecher Zeit, alle Schränke und weitere Behältnisse zu durchsuchen.  
Deswegen:  
  • Verteilen Sie Ihre Wertsachen im Wohnmobil. 
  • Legen Sie einen alten Geldbeutel ins Handschuhfach (Köder) beispielsweise mit abgelaufenen Kreditkarten und/oder Fremdwährung, die hohe Zahlen aufweist, aber nur wenig wert ist. 
  • Führen Sie nur beschränkt Bargeld mit. Selbst in vielen kleinen Orten gibt es inzwischen Geldautomaten. Es besteht daher kein Grund, große Bargeldbeträge im Wohnmobil oder Wohnwagen zu „bunkern“. 
  • Für den Fall, dass Scheck- und Kreditkarten gestohlen werden, sollten Sie die Servicenummern zum Sperren der Karten getrennt von diesen aufbewahren. Nur so können Sie verhindern, dass der Täter auf Ihre Kosten einkaufen geht.

Sicherheitsverlust 

Neben den materiellen Schäden nach einem Einbruch, haben Einbruchopfer häufig mit psychischen Problemen zu kämpfen, weil jemand Fremdes in ihre Privatsphäre eingedrungen ist. Der Gedanke, dass man eigentlich sicher ist und nichts passieren kann, löst sich durch die Realität auf. Interessanterweise ist der Sicherheitsverlust, nachdem ein Täter zum Beispiel durch Sicherungsmaßnahmen am Fahrzeug am Einbruch gehindert oder erfolgreich in die Flucht geschlagen wurde, viel geringer.


Info: Wenn EC- oder Kreditkarte weg sind

Unter den folgenden Nummern können EC- und Kreditkarten gesperrt werden. Der Sperrnotruf*) ist täglich 24 Stunden erreichbar: 
  • Allgemeiner Sperrnotruf in Deutschland gebührenfrei Telefon 116 116 
  • Allgemeiner Sperrnotruf aus dem Ausland (Die Höhe der Gebühren ist abhängig vom ausländischen Anbieter/ Netzbetreiber) +49 116 116 oder +49 (0) 30 4050 4050
  • Ausführliche Informationen finden Sie im Internet unter www.sperr-notruf.de 

*) Einige Privatbanken nehmen noch nicht am Sperr-Notruf teil. Fragen Sie bei Ihrer Bank ob Sie Ihre Karten über den Sperr-Notruf 116 116 sperren können.

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